Grusonwerke
Die ehemalige Montagehalle und der angrenzende Hobelsaal (ehemalig Friedrich Krupp-Grusonwerk Magdeburg-Buckau „SKET-Altwerk“) mit ihren hervorragend erhaltenen zusammenhängenden Gebäudefronten an der Marienstraße komplettieren im Zusammenspiel mit dem Technikmuseum, der ehemaligen Konsumanstalt und der Firmenzentrale der regiocom ein einzigartiges Zeugnis Magdeburger Industriegeschichte.
Die Hallen sollen für eine Wohnnutzung mit anteiligem Gewerbe in besonderem Ambiente umgebaut werden.
Hierzu wird das schadhafte Dach der großen Montaghalle vollständig zurückgebaut. In die erhaltenen Außenmauern werden die neuen Wohnbauten eingestellt. Die historischen Fassaden werden aufgearbeitet. Durch die Orientierung der Wohnungen in den offenen Hallenraum mit an die Hallenwände angrenzendem unbeheiztem Laubengang ist es möglich, hier die alten Stahlfenster mit Einfachverglasung in originaler Optik wieder herzustellen. Die Neubauten sind über ihre Faltung in Analogie der Hallendachkonstruktion rhythmisch gegliedert und vermitteln einen spannenden abwechslungsreichen Eindruck in der Halle. Durch ihre 3- und 4-Geschossigkeit bleiben diese großteils hinter den historischen Fassaden zurück.
Im vorderen Teil der kleineren Halle (ehem. Hobelsaal) mit Ausrichtung zur Marienstraße wird eine Gewerbeeinheit mit ca. 450m² Nutzfläche integriert. Hier werden das historische Dachtragwerk (Sheddach) und Teile der Kranbahn erhalten und wieder hergerichtet. Somit entsteht in diesem sich zur Straße hin öffnenden Teil der Halle ein Bereich, der in seiner industriellen Erscheinung und Raumwirkung künftig erfahrbar bleibt.
Auch der vordere Teil der großen Montagehalle enthält mit der Kranbahn und der alten Werksgalerie erhaltenswerte historische Dokumente, welche nach Projektrealisierung dem Bauwerk Authentizität verleihen und die Geschichte ablesbar konservieren. Der Hauptzugang der großen Halle erfolgt von der Marienstraße aus durch eben diesen wieder hergestellten Bereich, so dass Bewohner und Besucher bereits beim Eintritt in das Ensemble die Verbindung von Historie mit zeitgemäßen Elementen erleben können. Unterstrichen wird dieser Dialog zwischen Alt und Neu durch die in die historische Fassade zur Marienstraße eingesetzten neuen großen Eingangsportale, welche die Proportion und Rhythmik der historischen Fassade interpretieren.
Der südlich vorgelagerte Neubau ergänzt das historische Ensemble. Die leichte und elegante Fassadengestaltung stellt den historischen Mauerwerksfassaden eine zeitgemäße, jedoch nicht konkurrierende Gebäudegestaltung gegenüber.
Ort: | Magdeburg |
Wohnfläche / Gewerbefläche: | 6.500 m² |
Leistungsphasen: | 1 – 5 |
Realisierung: | 2025 |